Leben in zwei Welten

Salaam,
Soeben gefunden auf der Seite (Klick) einer Freundin, die in der Reformbewegung sehr aktiv ist und die von Michael Schmidt-Salomon und natürlich auch uns unterstützt wird:  In der Dokumentation wird insbesondere das Leben von der gezeigten Person „Betül“ sehr schön dargestellt, die lange gebraucht hat, sich von den traditionell-religiös bestimmten Fesseln zu befreien!

Update: der Film ist leider nicht mehr komplett auf der wdr-Seite vorzufinden, dafür haben wir aber den folgenden Ausschnitt gefunden:

Den Kreis zu durchbrechen ist nicht so ohne weiteres möglich, dafür müssen diese Frauen sehr viel in Kauf nehmen, z.B. den Bruch mit der eigenen Familie, unter Umständen gar Prozesse gegen Verwandte. Ein sehr bedrückendes Gefühl ist auch das ungewisse und ängstliche Gefühl über das weitere Leben. Es ist sehr mutig von diesen Frauen, dass sie es wagen zu versuchen, sich von den vielseitigen Fesseln zu befreien, die mit dem Glauben aus dem Koran nichts zu tun haben, sondern mehr damit, was die Menschen aus dem Glauben und Tradition machen. So ist beispielsweise die Evolutionstheorie keine Theorie, die vollkommen gegen den Koran geht, sondern im Gegenteil. Früher wurde die Evolutionstheorie von muslimischen Denkern selbst gefördert und entwickelt. Es lässt sich sogar behaupten, dass Darwin sehr wahrscheinlich muslimischen Einfluss hatte in diesem Gebiet.

Mögen wir, vor allem natürlich wir Türken, diesen Frauen unterstützend begegnen und ihnen helfen, aus diesem Kreis zu brechen. Wir können beginnen, über die Sensibilität und Verletzlichkeit dieser Frauen nachzudenken und selbst sensibel für ihre Bedürfnisse zu werden. Wie wollen wir am Jüngsten Gericht vor Gott, vor Allah stehen, wenn wir die schönen und zarten Seelen dieser Frauen behindert haben? Sollten wir, gerade als Gläubige vor Allah, nicht den unterdrückten Menschen beistehen? Eine richtige und gute Behandlung dieser Frauen würde sie auch überzeugen, dass die Religion als Bereicherung verstanden werden kann, insbesondere in der Behandlung der Frauen. Denn laut Koran ist die Beziehung zwischen Mann und Frau keine männlich oder elterlich dominierte Partnerschaft. Sie baut auf gegenseitiger Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung auf. Beide Geschlechter sind vor Gott gleich viel wert laut Koran! Müssten wir als Muslime, als Gott ergebene Menschen, nicht gerade ein Vorbild in der Behandlung der Frauen sein? Was meinte wohl Gott im Koran, als er vom Propheten sprach, dass er vorbildliche Tugenden besaß?

Möge Gott uns die nötigen Einsichten gewähren.

20:114 […] «O mein Herr, mehre mich an Wissen.»

Ein Allahu akbar für diese Frauen.

Die Schweiz, Minarette, Faschismus und Integration

Was in der Schweiz geschehen ist, muss ich wohl nicht weiter zusammenfassen, denn im Vorfeld wie auch in der folgenden Berichterstattung haben sich die europäischen Medien ausführlich mit der Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten in der Schweiz beschäftigt und das Ergebnis derselben sollte niemandem unbekannt sein.

Der türkische Ministerpräsident bezeichnet das Ergebnis nun als ein Zeichen von Faschismus.
Gut, nun ist Erdogan durchaus für überzogene Forderungen und Bemerkungen bekannt und auch in diesem Punkt neigt er zur Dramatisierung, doch im Kern der Sache liegt er nicht vollkommen falsch, denn ein Grundpfeiler einer jeden faschistischen Bewegung war und ist stets ein ausgeprägtes Feindbild. So wie es bei den deutschen Nationalsozialisten die Juden, Sozialisten, Kommunisten und Sozialdemokraten waren, sind es in Ungarn heute ebenfalls die Juden und Sozialisten, und in einem noch höheren Maße als im Nationalsozialismus die Roma. In der Schweiz, so könnte man(und das nicht nur auf Grundlage der Volksinitiative) meinen, hat man sich mit den Jahren auch einen Feind gebacken – den Muslim, oder, um es doch als bürgerlichen Ausdruck von Kritik zu verkaufen, den Islam.
Der Kabarettist Hagen Rether drückt es schon vollkommen richtig aus: Früher hieß das „Kanacken raus!“ und kam aus der Unterschicht und heute nennt sich das „Islamkritik“ und kommt von ganz oben.
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