Moscheen – die Meinung eines Juden

Als Jude in Deutschland stimmt es mich traurig und beschämt es mich auch ein wenig, dass ausgerechnet ein Kind Israels – ebenfalls in Deutschland geboren und aufgewachsen – gegenüber einer anderen, wenn auch größeren Minderheit in diesem Land einen Ton anschlägt, der auf eben jenes Kind Israels in gleicher Weise zurückfallen könnte und es in der Vergangenheit bereits zwang, sich vor den Früchten einer solchen Rhetorik zu verbergen.

Es ist ein Ton der Verachtung, Intoleranz und einseitigen Informationsaufnahme mit dem der Journalist Ralph Giordano sich als jüdische Stimme lautstark gegen den Bau einer großen Zentralmoschee in Köln einsetzt. Dass er bei seinem engagierten Einsatz an wirklich wichtigen Fragen und Problemen, die tatsächlich und ohne jegliches Gutmenschentum diskutiert werden müssten, vorbeiredet und stattdessen eine unsinnige Logik propagiert, dass das kulturelle Selbstbewusstsein einer Minderheit mit der Ablehnung von Integration gleichzusetzen sei, kann und mag er nicht so recht einsehen. Weiterlesen