G-tt und Leid

Mit der Frage, warum G’tt ausgerechnet sein auserwähltes Volk in solch hohen Maßen leiden lässt, wird ein religiöser Jude immer wieder konfrontiert. Nicht nur aus einem eigenen Antrieb heraus drängt sich dem Verstand diese Frage auf, sondern vor allem Nichtjuden wollen den Glauben eines Juden insbesondere in Anbetracht des Holocaust nachvollziehen können. Weiterlesen

Kann ein Jude Deutscher sein?

„Kann ein Jude Deutscher sein?“ ist eine durchaus berechtigte Frage, die mir persönlich zwar vollkommen abwegig erscheint, aber dennoch eine Antwort verdient.

Die Frage ist für mich deshalb so abwegig bzw. die Antwort auf diese Frage ist für mich so eindeutig, weil man ganz einfach das jüdische Selbstverständnis oder auch ganz einfach ein historisches Faktum bedenken muss, was ganz klar definiert, dass wir Juden ein Volk sind. Wir sind nicht einfach nur eine Religionsgemeinschaft, wie es die nichtjüdische Umwelt in der Regel meint bzw. wahrnimmt, sondern wir sind ein Volk, dass in der Mehrheit in der Diaspora lebt, die auf die Vertreibung aus dem Lande Israel/Palästina durch die Römer zur Zeit der Zerstörung des zweiten Tempels zurückzuführen ist. In diesem Punkt kann man uns prinzipiell Weiterlesen

Ramadan durch Fadels Augen

von Ayman T. Quaderhttp://peaceforgaza.blogspot.com/
übersetzt von Kerem Adıgüzel

Fadel Mosa

Fadel Mosa

Gaza, 24. August 2009 (Pal Telegraph) – Der heilige Monat Ramadan ist wieder da, aber dennoch gibt es keine Fortschritte, was die Lebensbindungen angeht, und die Menschen in Gaza leiden. Nachdem ich in ein Taxi stieg, um eine Fahrt nach Hause zu sichern nach einem Treffen mit einem Freund, zog eine Diskussion zwischen dem Fahrer und den Fahrgästen meine Aufmerksamkeit auf sich. Im Besonderen war es der folgende Satz: „Die Situation im Gaza-Streifen erfordert ein Wunder.“ Weiterlesen

Nicht reif für den Frieden

In der aktuellen Ausgabe des SPIEGELs ist ein Interview mit dem israelischen Schriftsteller und Anhänger der linken Friedensbewegung David Grossman zu finden. Anfangs war ich zwar äußerst skeptisch, denn die israelische Linke, insbesondere die Friedensbewegung, schießt in meinen Augen oftmals über das Ziel hinaus, drückt sich selbst auch oftmals den Stempel „jüdisch“ auf, ohne in irgendeiner konkreten Beziehung zu jüdischen Werten zu stehen.

Ich war dementsprechend kritisch, zumal DER SPIEGEL nicht gerade voller pro-israelischer Artikel trotzt und wenn deutsche Medien israelische oder jüdische Interviewpartner haben, sind diese meist dem linken politischen Spektrum zuzuordnen, welches an Argumenten kaum etwas vorzuzeigen hat bis auf hochtrabendes Vokabular wie „Besatzung“ etc.

Nun muss ich aber noch anfügen, dass ich im Bücherregal schon seit Jahren ein Buch von David Grossman stehen habe – „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“, eine Sammlung von Essays und Zeitungsartikeln, die Grossman verfasst hat und sich mit dem jüdisch-arabischen Konflikt befassen, auch im Hintergrund der Intifada. Die Positionen, die aus diesen gesammelten Artikeln herauszulesen sind, entsprechen nicht wirklich den traditionellen Standpunkten der Friedensbewegung und definieren keine einseitige und ohnehin unsinnige Täterschaft Israels, sondern sie sind den politischen Lagern gegenüber verhältnismäßig neutral und sachlich überzeugend. So fordert Grossman beispielsweise (wie auch im SPIEGEL-Interview) eine Ende der permanenten und undifferenzierten Verurteilung Israels durch das Ausland, richtet sich aber auch an das rechte politische Lager in Israel und zeigt überzeugend auf, dass eine Zwei-Staaten-Lösung auch ganz egoistisch gesehen für Israel unabdingbar ist. (Er bezieht sich dabei auf die demografische Entwicklung der Araber, die irgendwann für eine arabische Mehrheit in Israel sorgen könnte, die damit den jüdischen Staat ad absurdum führt). Weiterlesen