Das Streicheln der Seele

Siehst du nicht, wie Gott das Gleichnis vom guten Wort anführt? Er vergleicht das gute Wort mit einem guten Baum, dessen Wurzeln fest in der Erde liegen und dessen Äste hoch in den Himmel ragen. Er trägt seine Früchte mit Gottes Erlaubnis zur bestimmten Zeit. Gott führt Gleichnisse für die Menschen an, damit sie sich Gedanken machen. Ein schlechtes Wort aber ist wie ein schlechter Baum, der aus der Erde entwurzelt ist und keine Festigkeit hat.
(Koran 14:24-26)

Frieden,

Unsere Koranlesung in Zürich bereitet allen Beteiligten große Freude (so haben wir letzten Sonntag deshalb eine extra Lesung gemacht) und es ist immer sehr erfrischend, da viele Themen besprochen werden und bemerkt wird, wie tief die Verse des Koran doch gehen. Dabei kam zum Beispiel auch zur Sprache, dass der Koran offen mit der Sexualität umgeht und von uns will, Weiterlesen

BITTE und DANKE

Diese beiden Worte sind sehr wichtig für eine gute Kommunikation. Sie drücken Wertschätzung aus und gestalten unseren Alltag und den Umgang miteinander freundlicher. Viele mögen sie als reine Höflichkeitsfloskeln ansehen, aber ein ehrliches „Bitte“ und „Danke“, kann viel Positives bewirken – auch bei uns selbst.

Standhaft zu sein in der Aufrichtigkeit

von Altuğ Öztürk

Sind wir dazu bereit, egal unter welchen Umständen stets gerecht zu handeln und ehrlich zu bleiben, selbst wenn wir wüssten, dass wir Schaden davon tragen? Stellen wir uns alle selbst diese Frage…

Sie können einen sehr großen Fehler begangen haben. Denken Sie in dieser schweren Situation daran mit einer kleinen Lüge verhindern zu wollen, dass Ihr begangener Fehler ans Licht kommt oder dass jemandem geschadet wird, oder daran nicht von der Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit zu weichen? Weiterlesen

Ist Schweigen immer Gold?

Ein bekanntes Sprichwort zum Schweigen und Reden lautet:

Reden ist Silber und Schweigen ist Gold

Ist schweigen wirklich immer Gold? Auch beim Gold gibt es eine Karätigkeit und „an seinem Feingehalt muss  alles abgezogen werden, was heute an Vorsicht, Müdigkeit, Resignation, Feigheit und Angst ist“ (Wilhelm Schloz)

Das ist richtig, denn schweigen ist nicht grundsätzlich immer positiv zu bewerten, es kann sowohl gut, als auch schlecht sein, genauso wie das Reden. Wenn ich zum Beispiel schweigend zuschauen würde, wie jemandem Unrecht geschieht, wäre das Schweigen falsch. Der Grund des Schweigens könnte Angst, Resignation, Gleichgültigkeit  oder schweigendes Zustimmen sein. Hier wäre es besser zu reden, sich einzumischen um zu helfen, aufzurütteln  und zu unterstützen.

Schweigen kann auch einfach „keine Lust haben“ bedeuten,  Desinteresse oder  Bequemlichkeit sein oder auch Betroffenheit ausdrücken. Es gibt viele Gründe für das Schweigen und jeder muss einzeln betrachtet werden.

Unerlässlich ist das Schweigen jedoch immer  beim richtigen Zuhören. Denn nur wenn ich schweige – auch in Gedanken – kann ich mich ganz auf meinen Gesprächspartner einlassen und richtig hin- und aktiv zuhören.

Es kommt also darauf an die richtige Mischung zwischen beidem zu finden. Zu schweigen oder zu reden, wo und wann  es jeweils angebracht ist. Das ist nicht immer einfach und bedarf der Achtsamkeit.

Demut

In unserer heutigen Zeit hat Demut leider sehr viel an Bedeutung verloren, da sie fälschlicherweise oft mit Demütigung, Unterdrückung und Selbsterniedrigung verbunden wird. In dem nachfolgenden Text möchte ich aufzeigen, dass dem nicht so ist, sondern Demut viel mehr mit Dankbarkeit, Mut und Befreiung zu tun hat und dass sie vor allem auch eine Geistes- und Lebenshaltung ist.

Albert Schweitzer bezeichnete die Demut einmal als „die Fähigkeit auch zu den kleinsten Dingen des Lebens“ emporzuschauen. Um dies zu tun, müssen wir uns im geistigen Sinne nach unten begeben und Bescheidenheit üben. Wenn wir unsere Ansprüche zu hoch setzen und unseren Blick nur nach oben richten, werden wir die kleinen Dinge nicht wirklich sehen können, sie werden uns verborgen bleiben. Sind wir aber demütig, erweist sich das, was auf den ersten Blick klein scheint oft als wunderbar und groß. Dann werden wir diese Kleinigkeiten als etwas Besonderes ansehen, auch in dem Wissen um unserer eigene Geringfügigkeit und Kleinheit, verglichen mit der Größe Gottes. Zum Beispiel ein kleiner Stein, eine blühende Blume oder ein Schmetterling – das alles sind auf den ersten Blick kleine Dinge, von welchen aber jedes einzelne Gottes wunderbare Schöpfung offenbaren kann. Weiterlesen

Staunen

Die Menschen reisen in fremde Länder
und staunen über die Höhe der Berge,
die Gewalt der Meereswellen,
die Länge der Flüsse,
die Weite des Ozeans,
das Wandern der Sterne.
aber sie gehen ohne Staunen
aneinander vorbei.

Aurelius Augustinus

Können wir noch Staunen und was lässt uns staunen? Diese Frage lässt sich natürlich nicht allgemein sondern nur individuell beantworten, aber wenn wir staunen, dann ist es doch meist so, wie es in dem Zitat von Aurelius Augustinus beschrieben ist.  Wir staunen über so vieles in der Welt, aber an unseren Mitmenschen gehen wir oft achtlos vorbei.

Aber sind nicht auch unsere Mitmenschen zum Staunen?
In ihrem Leben, ihrem Wesen, ihrer Vielfalt und ihrem Sein. Manche Menschen sind sich ähnlich und doch ist keiner ganz gleich. Jeder ist ein Individuum mit eigenen Vorlieben, Interessen, Gedanken, Talenten und eigenem Aussehen. Manches ist sofort erkennbar, anderes muss entdeckt werden. Wenn wir versuchen den MENSCH hinter dem  äußeren Menschen zu sehen, werden wir bestimmt vieles entdecken, das auf dem ersten Blick nicht erkennbar war und ich bin mir sicher, dass uns so  manches in Erstaunen versetzen wird.


 

 

 

 

Vertrauen und Vertrautheit

“Vertrautheit bringt das Beste in uns hervor”

Diesen Satz, den  ich einmal gelesen hatte,  hat mich angesprochen und  zum Nachdenken gebracht. Vertrautheit hat mit Vertrauen zu tun. Man kann jemanden Vertrauen schenken, oder jemand schenkt uns Vertrauen. Das Wort  “schenken” weist darauf hin, dass es sich hierbei sehr oft um ein Vertrauensvorschuss handelt, z.B. wenn wir jemanden erst kennenlernen oder noch nicht sehr gut kennen. Man kann jemanden auch etwas anvertrauen. Wenn wir jemanden etwas anvertrauen, Weiterlesen