Hamza Kashgari als politischer Sündenbock

Dieser heuchlerische sunnitische Gelehrte (sh. Video), welcher Vers 17:16 zitiert, der gerade solche religiöse Führer wie ihn und die korrupte saudische Familie beschreibt, verzerrt die Bedeutung des Verses um das Töten eines jungen Mannes (Hamza Kashgari) zu rechtfertigen, weil dieser via Twitter seinen Unglauben und seine Wut gegenüber dem Propheten Muhammad äusserte. Ein politischer Krieg der Konservativen gegenüber den Liberalen in Saudi Arabien wird stellvertretend über diesen Journalisten ausgeführt. Jene, welche diesen Klerikern und ihren Lehren zu Hadith und Madhab (Rechtsschulen) folgen, haben Gott und Seinen Gesandten verraten. Der Prophet war kein Tyrann wie diese. Er förderte Religions-, Meinungs- und Äusserungsfreiheit. Muslime dürfen keine Gewalt gegenüber denen anwenden, die sogar Gott beleidigen (2:256; 4:140; 6:68; 10:99; 18:29; 88:21, 22). Darüber hinaus lehnt der Vers 4:137 unmissverständlich die sunnitisch-schiitisch begründete Todesstrafe für Apostate ab. Deshalb ist es kein Wunder, dass der Prophet am Jüngsten Tag über sein eigenes Volk klagen wird (25:30). Für weitere Informationen zum Islam des Koran, frei von diesen sunnitisch-schiitischen Verzerrungen, lade ich Sie ein, folgende Seiten zu lesen und mit Ihren Freunden, Bekannten und Vertrauten zu teilen: www.alrahman.de und www.meine-islam-reform.de

Unterschrift-Petitionen und Seiten zum Teilen:
http://www.thepetitionsite.com/1/death-calls-for-saudi-poet-and-blogger/
http://www.gopetition.com/petitions/immediate-freedom-for-hamza-kashgari.html
https://www.facebook.com/groups/305668209491638/305718862819906/
https://www.facebook.com/SaveHamzaKashgari

Was taugt die Leitkultur?

Nicht nur der zur Reflexion unbequeme Durchschnitt der Gesellschaft meint auf Grundlage fragwürdiger Publikationen, die Gefahr aus dem Morgenland erkannt zu haben, sondern auch in deutschen Hörsälen fabulieren Professoren offen über die Kompatibilität verschiedener Kulturen und sehen das christliche Abendland am Rande des islamischen Abgrundes, den man nur mit einer überzeugenden und schlagfertigen Leitkultur überbrücken könne.
Denn schließlich seien es ja stets die Gäste, die sich dem großzügigen Gastgeber anzupassen haben, welcher doch immerhin so großzügig sei, das Geschenk der modernen Zivilisation mit anderen Kulturen zu teilen. Kurzum: Her mit der deutschen Leitkultur! Weiterlesen

Der katholische Umgang mit Sühne und Kritik

Im Grunde ist es nicht nötig, die fortwährend ans Licht kommenden Missbrauchsfälle unter anderem, aber auch gerade in der Katholischen Kirche zu kommentieren, denn an Empörung wurde schon alles geäußert, was einem bei diesen Meldungen in den Sinn kommt.
Doch aller Empörung zum Trotz, scheint die Kirche die Verhältnisse um 180° umdrehen zu wollen und realisiert scheinbar überhaupt nicht, dass sie ihr eigenes Ansehen, ihre eigene moralische Glaubwürdigkeit und Autorität mittlerweile vollkommen untergraben hat und fleißig an ihrem eigenen Grab schaufelt. Die Kirche beherzigt nicht den zentralen Grundwert ihres Glaubens, den sie ihren Schäfchen auf allen Beichtstühlen überall auf der Welt ans Herz legt – Sühne.
Nein, die Kirche sucht keine Sühne. Sie bittet nicht um Entschuldigung und nein, sie zeigt nicht einmal Mitgefühl mit den Opfern, denn ganz offensichtlich sieht sie sich selbst als Opfer, da die Menschen es wagen, an ihrer Fassade zu kratzen, weil sie es wagen, wie es der Kardinal Sodano bei der heutigen Ostermesse auf dem Petersplatz formulierte, mit „unbedeutendem Geschwätz“ das Ansehen des Papstes zu beschädigen. Belohnt wurde diese Aussage, für deren Kommentierung jedem gesunden Menschenverstand die Worte fehlen, mit einer Umarmung des „Heiligen Vaters“. Diese offen zur Schau gestellte Arroganz und Unantastbarkeit des Altherrenvereins, genannt Vatikan, vermag noch viel mehr zu verletzen als der unsinnige Antisemitismusvergleich des Papstpredigers Cantalamessa, denn an Sodanos Aussage wird – im Vergleich zur Aussage Cantalamessas – deutlich, dass man sich nicht einmal in einer Situation sieht, in der man sich in irgendeiner Weise verteidigen muss, und sei es auch nur durch kopflose Vergleiche, um die eigene Schuld zu relativieren. Nein, der Schuldbegriff scheint dem Vatikan fremd zu sein, weshalb Benedikt auf dem Peterplatz für die „moralische Erleuchtung“ der Welt betet, ohne seine pädophilen Schergen in dieses Gebet ganz offen mit einzuschließen.

Vollkommen richtig titelt der aktuelle SPIEGEL „Der Unfehlbare“ und absolut berechtigt wird der irische Kommentator Maurice O’Connell der „Sunday Tribune“ mit folgender Aussage zitiert:

Warum konnte Benedikt nicht in ein Flugzeug steigen und zwölf Opfern die Füße waschen?

Verstehe ich als Außenstehender die Ostergeschichte richtig, dann hat sich – und ist dies nicht auch die Kirchenlehre? – Jesus aus Liebe zu den Menschen selbst erniedrigt, um sie zu versöhnen. Also warum zögert Benedikt? Warum eifert er seinem Vorbild nicht nach?

Als Jude kann es mir egal sein, ob die Katholiken für unsere Erleuchtung beten oder nicht, denn was bedeuten uns schon die Worte des Vatikans und welchen gesellschaftlichen Einfluss hat die Kirche noch in Europa? Doch unser Verstand und das mosaische Gebot der Nächstenliebe fordern uns auf, den Missbrauchsopfern mit Empathie zu begegnen – über die konfessionellen Grenzen hinweg. Als Juden sollten wir uns nicht empören, weil alte Herren im Vatikan meinen, den g’ttlichen Bund mit Israel immer wieder neu zu definieren, doch mit Empörung und Menschlichkeit(nicht weil wir Juden, sondern weil wir einfach Menschen sind) sollten wir auf das allzu große Leid vieler katholischer Kinder reagieren, die einer religiösen Autorität ausgeliefert waren und noch heute darunter leiden.
Zeigen wir Benedikt, dem Vertreter der Religion der Nächstenliebe, was praktizierte Nächstenliebe tatsächlich bedeutet. Ja, stellen wir diesen alten Mann bloß!

Broder und der Islam

Eigentlich habe ich Texte von Henryk M. Broder immer äußerst gern gelesen und eigentlich war ich auch immer bemüht, ihn von dem Vorwurf ein geistiger Brandstifter zu sein, freizusprechen, obgleich ich seinen Thesen zur „Islamisierung“ Europas nie viel abgewinnen konnte.

Nachdem ich nun im SPIEGEL sein Essay „Das grüne Band der Sympathie“ gelesen habe, muss ich mein Urteil über Broder wohl revidieren.

Die Kompetenz eines Intellektuellen, sei er es selbsternannt oder in den Augen anderer verdient, messe ich vor allem an seiner Bereitschaft und Fähigkeit, Dinge zu differenzieren, sich also vom plumpen Schwarz-Weiß-Denken des BILD-Proleten abzugrenzen. Bislang konnte ich auch bei Broder, ohne Zweifel ein kluger und vor allem lustiger Kopf, immer eine klare Unterscheidung zwischen Terroristen und gewöhnlichen Muslimen, politischem Islamismus und Islam finden, auch wenn es in seiner rhetorischen Wucht und Polemik oftmals etwas unterging.

Im besagten Essay jedoch verschwimmen für ihn die Grenzen zwischen Islam und Extremismus völlig. Mehr noch, in einem Nebensatz kanzelt er den entscheidenden Unterschied als nichtig, im Grunde gar nicht existent, ab.
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Die Schweiz, Minarette, Faschismus und Integration

Was in der Schweiz geschehen ist, muss ich wohl nicht weiter zusammenfassen, denn im Vorfeld wie auch in der folgenden Berichterstattung haben sich die europäischen Medien ausführlich mit der Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten in der Schweiz beschäftigt und das Ergebnis derselben sollte niemandem unbekannt sein.

Der türkische Ministerpräsident bezeichnet das Ergebnis nun als ein Zeichen von Faschismus.
Gut, nun ist Erdogan durchaus für überzogene Forderungen und Bemerkungen bekannt und auch in diesem Punkt neigt er zur Dramatisierung, doch im Kern der Sache liegt er nicht vollkommen falsch, denn ein Grundpfeiler einer jeden faschistischen Bewegung war und ist stets ein ausgeprägtes Feindbild. So wie es bei den deutschen Nationalsozialisten die Juden, Sozialisten, Kommunisten und Sozialdemokraten waren, sind es in Ungarn heute ebenfalls die Juden und Sozialisten, und in einem noch höheren Maße als im Nationalsozialismus die Roma. In der Schweiz, so könnte man(und das nicht nur auf Grundlage der Volksinitiative) meinen, hat man sich mit den Jahren auch einen Feind gebacken – den Muslim, oder, um es doch als bürgerlichen Ausdruck von Kritik zu verkaufen, den Islam.
Der Kabarettist Hagen Rether drückt es schon vollkommen richtig aus: Früher hieß das „Kanacken raus!“ und kam aus der Unterschicht und heute nennt sich das „Islamkritik“ und kommt von ganz oben.
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Kunstgallerie Gaza, von den Kindern aus Gaza

„Gaza Art Gallery by the Children of Gaza“ ist eine Facebook-Gruppe, die gegründet wurde, um das allgemeine Bewusstsein für die  Verletzungen zu stärken, die tagtäglich im Gazastreifen stattfinden, und um die Welt zum Nachdenken und zum Handeln zu bewegen.

Die Bilder, die von Kindern aus Gaza gemalt und gezeichnet werden, geben diesen die Möglichkeit ihre Gefühle auszudrücken, wo oft Sprachlosigkeit herrscht. Diese Bilder spiegeln all das wieder, was die Kinder gesehen haben und vermitteln am besten und ganz  ohne Worte, was die Menschen dort tagtäglich ertragen und erleiden müssen. Sie tragen eine Botschaft in die Welt.

Ein Video über die Serie organisierter Aktivitäten, um den Kindern aus Gaza psychologisch zu helfen, damit  sie verarbeiten können was sie während des Gaza-Krieges erlebt haben: Weiterlesen

Nicht reif für den Frieden

In der aktuellen Ausgabe des SPIEGELs ist ein Interview mit dem israelischen Schriftsteller und Anhänger der linken Friedensbewegung David Grossman zu finden. Anfangs war ich zwar äußerst skeptisch, denn die israelische Linke, insbesondere die Friedensbewegung, schießt in meinen Augen oftmals über das Ziel hinaus, drückt sich selbst auch oftmals den Stempel „jüdisch“ auf, ohne in irgendeiner konkreten Beziehung zu jüdischen Werten zu stehen.

Ich war dementsprechend kritisch, zumal DER SPIEGEL nicht gerade voller pro-israelischer Artikel trotzt und wenn deutsche Medien israelische oder jüdische Interviewpartner haben, sind diese meist dem linken politischen Spektrum zuzuordnen, welches an Argumenten kaum etwas vorzuzeigen hat bis auf hochtrabendes Vokabular wie „Besatzung“ etc.

Nun muss ich aber noch anfügen, dass ich im Bücherregal schon seit Jahren ein Buch von David Grossman stehen habe – „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“, eine Sammlung von Essays und Zeitungsartikeln, die Grossman verfasst hat und sich mit dem jüdisch-arabischen Konflikt befassen, auch im Hintergrund der Intifada. Die Positionen, die aus diesen gesammelten Artikeln herauszulesen sind, entsprechen nicht wirklich den traditionellen Standpunkten der Friedensbewegung und definieren keine einseitige und ohnehin unsinnige Täterschaft Israels, sondern sie sind den politischen Lagern gegenüber verhältnismäßig neutral und sachlich überzeugend. So fordert Grossman beispielsweise (wie auch im SPIEGEL-Interview) eine Ende der permanenten und undifferenzierten Verurteilung Israels durch das Ausland, richtet sich aber auch an das rechte politische Lager in Israel und zeigt überzeugend auf, dass eine Zwei-Staaten-Lösung auch ganz egoistisch gesehen für Israel unabdingbar ist. (Er bezieht sich dabei auf die demografische Entwicklung der Araber, die irgendwann für eine arabische Mehrheit in Israel sorgen könnte, die damit den jüdischen Staat ad absurdum führt). Weiterlesen