Das Leben: ein Labyrinth, manchmal auch ein Irrgarten

Ich denke, wir können unseren Lebensweg durchaus mit einem Labyrinth vergleichen und manchmal vielleicht sogar mit einem Irrgarten.

Ein Labyrinth ist ein verschlungener Weg, der aber letztendlich immer zum Ziel führt, da sich der Weg nicht verzweigt. Allerdings auch nicht auf direkter Strecke, sondern auf verschlungenem Pfad, der manchmal näher an der Mitte, dem Ziel, ist und dann plötzlich wieder weit weg führt, bis ganz an den äußeren Rand.

Ein Irrgarten dagegen besteht aus vielen Wegen, die sich verzweigen und die auch in Sackgassen enden können. Wenn wir dann in solch eine Sackgasse geraten, bleibt nur das Zurückgehen an die Wegkreuzung und einen anderen Weg zu einzuschlagen, bis wir nach kürzerer oder längerer Zeit irgendwann an das Ziel gelangen. Das Leben ist ein beständiges Weitergehen und wie in einem Labyrinth mal näher am Ziel und dann wieder weiter weg. Wir wissen nie genau, wie weit wir schon fortgeschritten sind, denn wir überblicken den Weg ja nur bis zur nächsten Kurve. Aber ist das Leben ein Labyrinth, dann können wir sicher sein, dass der Weg auf jeden Fall an das Ziel führen wird.
Manchmal gleicht unser Weg aber auch einem Irrgarten. Wir geraten in eine Sackgasse und kommen nicht weiter. Dann ist es wichtig, nicht zu verharren und aufzugeben, sondern den Mut zu haben, wieder ein Stück zurückzugehen, neu aufzubrechen und einen neuen Weg zu wagen.

Aber was beiden gleich ist, ist das Losgehen. Sich auf den Weg zu machen und immer weiter zu gehen ist die Bedingung, um irgendwann das Ziel zu erreichen. Jeder muss selbst gehen, niemand kann den Weg für einen anderen gehen.

In einer Redewendung heißt es: „Der Weg ist das Ziel“. Wir sollten deshalb auch die Umwege nicht als verlorene Zeit betrachten, sondern als wichtigen Teil unseres Lebenswegs. Denn das, was uns oft erst sinnlos erscheint, weil wir nicht den ganzen Weg überblicken können, wird sich beim Weitergehen und mit der Zeit vielleicht als sinnvolles Muster zeigen. So sind Umwege auch dazu da, uns Zeit zu geben und Dinge zu erkennen, die wir vorher nicht gesehen haben. Auf dem Weg sammeln wir Erfahrungen, können wir auch uns selbst kennen lernen, vielleicht auch einmal verlieren, aber auch wiederfinden. So ist jeder Schritt den wir gehen, auch ein Schritt zur Selbsterkenntnis und zum Erkennen des großen Ganzen.

Deshalb sollten wir nicht ängstlich verharren oder mutlos werden, wenn das Leben uns wieder einmal auf einen Umweg führt, oder wir auch manchmal zurückgehen müssen. Wir sollten vielmehr darauf vertrauen, dass alles seinen Sinn hat und dass jeder Schritt den wir gehen auch ein Schritt ist, der uns irgendwann zum Ziel führt.

Folgendes Zitat zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass wir uns vertrauensvoll auf den Weg machen können, in der Gewissheit, dass Gott uns führt:

„Das Leben gleicht einer kurvenreichen Strecke. Man sieht immer nur bis zur nächsten Straßenbiegung. Aber es genügt, dass Gott die ganze Strecke übersieht.“ – Anton Kner

Psalm 18, Vers 31 Gottes Wege sind vollkommen, die Worte des HERRN sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

Koran 16, Vers 74 … Gott weiß, ihr aber wisst nicht Bescheid.

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