Zum Neuen Jahr

Zwischen dem Alten
zwischen dem Neuen,
hier uns zu freuen,
schenkt uns das Glück.
Und das Vergangene
heißt mit Vertrauen
vorwärts zu schauen,
schaun zurück.
(Johann Wolfgang von Goethe)

2009 ist zu Ende gegangen und das neue Jahr hat begonnen. Ein neuer Kalender wird aufgeschlagen, vielleicht sind sogar schon neue Termine eingetragen. Bestimmt gehen aber bei den meisten von uns die Gedanken auch noch einmal zurück:

Was hatte ich mir vorgenommen, welche Ziele hatte ich mir gesetzt? Was davon habe ich umsetzen können, welche Ziele habe ich erreicht? Wo habe ich etwas bewegen können, welche Hürden musste ich überwinden, von welchen Menschen Abschied nehmen? Musste ich vielleicht vertraute Wege verlassen und neue Wege einschlagen?

Sicherlich gab es aber bei allen von uns auch das eine oder andere unerwartete Ereignis, sowohl positiver als auch negativer Art. Aber gerade diese unerwarteten Ereignisse machen unser Leben lebendig. Sie zeigen uns, dass nicht alles planbar ist, dass es Dinge im Leben gibt, die wir nicht beeinflussen können, die wir so manches Mal einfach hinnehmen müssen und nicht ändern können. Dies macht uns deutlich, dass wir unser Leben zwar planen aber letztendlich nicht wirklich selbst lenken können.
Mit dieser Erkenntnis sollten wir auch das in das neue Jahr gehen und uns einlassen auf die Fülle des Lebens. Auf all die ungeplanten Dinge, die uns das Leben zwar manches mal schwer machen, aber auch bereichern können. Auf neue Möglichkeiten, neue Chancen, neue Begegnungen.

Was wir aber alle umsetzen sollten und sicherlich auch können, zeigt uns das nachfolgende Gedicht von Peter Rosegger:

Wünsche zum neuen Jahr
Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit.
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid.
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass.
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was.
Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh.
Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du.
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut.
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut.
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht.
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht.
Und viel mehr Blumen, solange es geht.
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät.
Ziel sei der Friede des Herzens.
Besseres weiß ich nicht.
Peter Rosegger (1843-1918)

In diesem Sinne wünschen wir allen Menschen ein frohes und vor allem ein friedliches und gesegnetes neues Jahr.