Wortlos

Immer wieder einmal kann es passieren, dass ich wortlos bin und ohne Worte bete. Nicht weil ich nichts zu sagen hätte, sondern weil ich manchmal vieles von dem, was in mir ist, nicht in Worte fassen kann. Weil ich nicht die richtigen Worte finde für meine Ängste, meine Hoffnungen, meine Freude, meine Trauer und für meine Dankbarkeit. Oftmals bitte ich Gott dann, er möge mir Worte schenken. Worte mit welchen ich all das ausdrücken und aussprechen kann, was mich ausfüllt. Aber muss ich wirklich immer alles aussprechen? Kennt Gott nicht meine Gedanken und weiß Er nicht schon längst, was ich sagen möchte noch bevor ich es ausspreche?

Es tut ohne Zweifel gut, das auszusprechen, was ich Gott sagen möchte, meine Gedanken in Worte zu formen und im Gebet leise oder laut zu sprechen oder einen Dank und ein Lob auch einmal zu singen. Wenn mir aber die Worte fehlen, werde ich still vor Gott und lasse mich wortlos hineinfallen in das Gebet und in die Gegenwart Gottes. Ich denke beides hat seine Berechtigung und seine Zeit. Das gesprochene Gebet und das schweigende Gebet. In beidem können wir Kontakt aufnehmen zu Gott und Ihm nah sein.


Wortlos manchmal, komme ich zu dir, Herr,
mit allem was ich bin und was in mir ist
ausgefüllt mit wortlosen Gedanken
und mit meinem ganzen Herzen.

Wortlos stehe ich dann vor Dir, Herr,
Du kennst mich ja durch und durch
und nichts bleibt Dir verborgen,
weder das Unsichtbare noch das Ungesagte

Wortlos bete dann ich zu Dir, Herr,
bringe vor Dich, all das was mich ausfüllt
meine Freude und meinen Kummer
meine Ängste und meine Hoffnung.

Wortlos danke ich Dir dann, Herr,
für alles was Du mir täglich schenkst
für das Leichte, wie für das Schwere
und ich ergebe mich Dir – bisweilen wortlos

Amen

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