In der Gegenwart leben

Eine Zen-Geschichte:
Ein junger Mann kam zum Meister und berichtete ihm von seinen Erlebnissen.
“Im Himalaya traf ich einen weisen alten Mann, der in die Zukunft sehen kann. Diese Kunst lehrte er auch seine Schüler.”, sprach er voller Begeisterung.
“Das ist keine Kunst.”, sagte der Meister. “Mein Weg ist viel schwieriger.”
“Wirklich?” fragte der junge Mann. “Wie ist euer Weg, Herr?”
“Ich bringe den Menschen bei, die Gegenwart zu sehen.”

Als ich diese Geschichte zum ersten Mal las, musste ich zunächst schmunzeln, fühlte mich aber auch „ertappt“, denn auch bin mit Gedanken oft in der Vergangenheit, im nächsten Moment oder in der weiteren Zukunft, anstatt im jetzigen Augenblick. Da kann es leicht passieren, dass man sich von der Gegenwart entfernt und außerhalb des Lebens steht, da man den Moment und was gerade ist, nicht bewusst wahrnimmt und so auch viele schöne Augenblicke verpassen kann. Dabei ist der wichtigste Moment doch immer der, der jetzt gerade ist. Was vergangen ist, lässt sich nicht mehr ändern. Was kommt, können wir nicht wirklich wissen und kommt oft sowieso anders als erwartet oder geplant.

Das bedeutet natürlich nicht, dass wir planlos durch das Leben gehen und keine Gedanken an die Zukunft verschwenden sollen. Aus der Vergangenheit lernen wir und natürlich müssen wir auch Ziele haben und Entscheidungen treffen, die in die Zukunft gehen. Im Hier und Jetzt zu leben bedeutet vielmehr achtsam zu sein und sich ganz auf den jetzigen Moment einzulassen. Mit allen Sinnen bei dem zu sein, was gerade ist oder was man gerade tut und sich nicht schon gedanklich im nächsten Augenblick, bei der nächsten Tätigkeit, bei der nächsten Aufgabe oder dem nächsten Gespräch zu befinden. Nur in der Gegenwart können wir unser Leben genießen, es aktiv gestalten, ändern was sich ändern lässt und lernen hinzunehmen, was sich nicht ändern lässt. Nur in der Gegenwart können wir SEIN.

Keine Lust

Keine Lust.

Nein, nicht keine Lust mehr zu leben, im Gegenteil.

Nein, auch nicht das Lied von Rammstein.

Keine Lust mehr diese Zweideutigkeit des S(ch)eins zu erleben. Ich selbst kann in vielen Lebensbereichen nicht mehr unterscheiden, ob ich meinem eigenen Schein glaube oder nicht, weil es so tief in mir verwoben ist. Die äußere Hülle, die von allen gesehen wird, nämlich das Kind von zwei Menschen zu sein, das Glück gehabt zu haben eine Ausbildung abschließen zu können, ein Freund oder gar Mentor und Stütze für andere zu sein, materiell mittleren Wohlstand genießen zu können und einige weitere Talente zu besitzen, ist eine erfreuliche Erscheinung, ein schön anmutender Gedanke. So würden mich wohl nicht wenige beschreiben.

Nein, es geht auch nicht darum, dass ich sagen werde: was wissen die anderen schon über mich?!! Vieles von dem würde ich auch über mich selbst sagen. Dabei würde ich aber weder lügen noch die gesamte Wahrheit preisgeben. Weiterlesen

Urlaub

So langsam geht sie wieder los,  die Urlaubszeit.  So nutzen viele beispielsweise die kommenden Osterfeiertage für einen Kurz- oder auch einen längeren Urlaub.

Mit Urlaub verbindet man meist viele schöne Dinge wie Ruhe,  Erholung,  Freiheit, Reisen, neue Erlebnisse und vieles mehr.  Vor allem aber mit viel freier Zeit.  Zeit,  all das zu tun, wozu man sonst keine Zeit hat.  Zeit zu Reisen und neue Länder,  Orte und Menschen kennenzulernen oder auch Altbekanntes neu zu entdecken. Zeit für Familie, Freunde,  für Ausflüge, zum Lesen  oder auch einfach um Nichtstun.

In nicht wenigen Fällen endet der Urlaub jedoch mit Enttäuschungen oder Freizeitstress. Zum Beispiel dann, wenn Erwartungen sich nicht erfüllt haben oder wenn versucht wird, in den Urlaubstagen möglichst viel zu erleben. Heute kann man ja innerhalb weniger Stunden zu den fernst gelegenen Orten reisen. Und auch am Urlaubsort selbst lässt sich dann die Umgebung oder sogar das ganze Land innerhalb weniger Stunden oder Tage per Auto oder Bus erkunden.  Das alles kann sicher sehr schön sein,  allerdings frage ich mich oft,  ob weniger nicht auch hier manchmal mehr wäre. Nicht so weit,  nicht so schnell,  nicht so viel,  denn das alles möchte ja auch von unserer Seele verarbeitet werden.  Entschleunigung statt Beschleunigung und sich Zeit nehmen, wirklich auch einmal nichts zu tun.  Das ist gar nicht so einfach,  wie man vielleicht denken mag,  wird man – so ganz ohne Ablenkung – hierbei doch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Zeit mit sich selbst verbringen heißt sich selbst kennenzulernen, sich selbst zu finden.  Auch das kann ein Abenteuer sein.

Nicht in die Ferne, in die Tiefe sollst du reisen.”
 (Ralph Waldo Emerson)

Demokratie: ein Symbol

Demokratie ist ein Symbol, das für die absolute Trennung von Judikative, Legislative und Exekutive steht, und in Form eines Grundgesetzes zur Wahrung der Grund- und Menschenrechte einen Rahmen vorgibt, damit freie und geheime Wahlen geprägt durch Pressefreiheit gewährleistet werden können, um eine Politik zu bestimmen, die dafür Sorge tragen muss, dass das Volk unter dem Respekt des Grundgesetzes in Frieden und Freiheit leben und sich frei entfalten kann.

– Fuanth D.

Zum neuen Jahr

Man sagt, heute sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben. 
(Johann Wilhelm Wilms, 1772 – 1847)

Und wieder hat ein neues Jahr begonnen. Das Jahr 2013 hat sich verabschiedet und wir schlagen einen neuen Kalender auf , mit einer neuen Jahreszahl und meist noch unbeschrieben. Punkt 24 Uhr am letzten Tag eines Kalenderjahres wird die Grenze überschritten und es beginnt der erste Tag eines neuen Jahres. Ob jedoch ein neues Jahr auch wirklich neu wird, liegt weder am Kalender noch an der Uhr, sondern allein an uns selbst, wie Johann Wilhelm Wilms richtig sagte.

Nun ist die Zeit des Jahresübergangs zwar auch die Zeit in der besonders viele gute Vorsätze für das neue Jahr gefasst werden, diese überdauern jedoch häufig nicht einmal ein paar Tage und alles ist wieder beim Alten. Wenn wir aber ein wirkliches neues Jahr wollen, müssen wir auch bereit sein es neu zu leben, ansonsten ist es nur eine Fortsetzung des alten. Und um etwas positiv zu verändern, muss man auch nicht bist zum Beginn eines neuen Kalenderjahres warten, sondern Neues kann zu jeder Zeit, an jedem Tag und zu jeder Stunde geschehen, nämlich immer dann wenn wir „neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und friedliches Jahr 2014, mit neuen Gedanken, neuen Möglichkeiten, neuen Wegen, neue Chancen, neuen Hoffnungen, neuen Zielen und mit Zeit für sich und andere.

Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden.
(Blaise Pascal)